[OT] Hardware SATA Portmultiplier + Ubuntu

Peter Jakobi jakobi at acm.org
Son Jan 13 12:25:43 GMT 2008


On Sun, Jan 13, 2008 at 09:51:42AM +0100, Michael Windelen wrote:

> Hallo Liste,
> 
...
> gerne an meinen DC-300e (von Dawicontrol) einen Portmultiplier hängen um 
> Ihn von 2 auf 6 Platten zu erweitern. Die zwei Platten die daran hängen 
> sind Mitglied in einem Softraid Level 5.

Raid*5* mit *2* Platten!?

> Habe ich mit irgendwelchen Problemen unter Linux mit Portmultipliern zu 
> rechnen? Wird die Performance stark einknicken (nicht so relevant da der 
> Platz "nur" zur Datensicherung gebraucht wird)? Kann man einfach jeden 
> beliebigen Portmultiplier benutzen?

0.  Vorab aber: Wieso einen Portmultiplier und einen Ansatz, der  nach
JBOD  riecht  _fuer_ _ein_ _RAID_, statt eine Enclosure,  die  mehrere
Platten als eine einzelne SATA-Platte exportiert?


1.  Es  kaeme auf den Versuch an, wie der Kernel skaliert, bei  massiv
parallelen  gleichzeitigen Zugriffen durch den Raid-Layer unter  hoher
Last (zB Raid-Repair).


2.  Im  Nicht-Raid JBOD Betrieb merke ich mit einem custom  2.6.19-rc1
mit  dem  damaligen experimentellen SATA-Multiplier-Support von  Tejun
unter  Centos 4.5 keine Probleme, und die S-ATA Platten sind schneller
im  Zugriff  als die P-ATA Platten, selbst wenn Quelle und Ziel  ueber
den   Multiplier  gehen.  Etwaige  Bugs,  Korruption,   logs:   nichts
dergleichen  bemerkt.  Natuerlich  waere ein Software-Raid  ein  etwas
gruendlicherer Test fuer den Treiber als meine Nutzungsart.

Die  Hardware: RAID bus controller: Silicon Image, Inc. SiI 3124 PCI-X
Serial  ATA, lauft als PCI Karte mit einem P III auf einem alten  ASUS
P2B,  mit  einem  Intel  82545GM Gigabit  Ethernet  Pro/1000  MT,  der
tatsaechlich  auch  der  CPU  bei hoher Netzlast  noch  einige  Zyclen
ueberlaesst,  im Gegensatz zu den normalen CPU-Killer Netzwerkkarten a
la  Real-Tek.

Unter  richtiger  Last  merkt  man  aber  schon,  dass  ich  hier  die
Flaschenhaelse  PCI  Bus, CPU und Ram so ausbalanciert habe, dass  sie
alle  3  zugleich  zuschlagen, weit vor  etwaigen  Flaschenhaelsen  in
Kernel,  SATA  oder  Pro/1000MT Karten, die  Dich  eher  interessieren
wuerden :>.

Aussage  also nur: Es geht problemlos unter maessiger Last / JBOD, ev.
aber  nur mit obsoletem Custom Kernel des Multipliers wegen. Wie  sehr
und  welche  Performance-Flaschenhaelse ein reines  Software-Raid  auf
moderner HW zB beim Restaurieren einer Platte nach Austausch in Kernel
und Silicon triggert, ist mit obiger gemaechlicher Konfiguration nicht
testbar/vorhersagbar.


3. Kernel Status (damals zumindest):

Der  2.6.19-rc1  Kernel stammt aus dem GIT des Entwicklers  Tejun  Heo
selbst  (September  06?, war das aktuellste, was ich Anfang 07  fand);
das  Rebasing war unmoeglich, weil keiner von denen, die auf der  LKML
prahlten,  es vorwaerts portiert zu haben, es zustande brachte, seinen
Versions- und Patchstand zu beschreiben.

Keine  Ahnung,  ob  der  Patch schon im offiziellen  Kernel  ist,  und
inwieweit   andernfalls  Tejun  an  Patch  auf  aktuellere   Versionen
vorwaertsportiert hat.

Bzgl.   Dawi-Control:  Ich  habe  mich  AUSSCHLIESSLICH  auf  die  Sil
Portmultiplier  konzentriert, weil das die einzigen waren, die  damals
geruechteweise  vernuenftig  mit   Portmultiplier-SATA-JBOD-Enclosures
einzusetzen  waren. Dawi soll den SiI3132 haben. Sollte also  klappen,
wenn  er  dem 3124 vergleichbares Verhalten zeigt. Ggf.  Spezifikation
der Chips pruefen oder Rueckgabemoeglichkeit vereinbaren.



-->  Also  seh Dir die aktuellen Kernelsource zB von ubuntu 7/10  oder
8/04-to-be  an, das relevante Modul ist sata_sil24 von Tejun Heo.  Ich
hatte  im Februar mir einen Stand September(?) 06 2.6.19rc1 Kernel aus
Heo's  git  libata-tj  gebacken, der relevante Branch heisst  pmp.  Im
worst-case koenntest Du den ausgepackten Stand aus dem git von mir als
tarball bekommen und fuer core2/64bit uebersetzen.

Wenn's  schiefgeht, hat er glaube ich damals nur die 1. und 3.  Platte
gesehen;  mit  laufendem  Multiplier-Driver im Kernel dann alle  5  im
JBOD,  wenn  auch  die Reihenfolge der physischen  Einschuebe  zu  den
Devices  etwas umsortiert wird (was aber auch eine Unart der Enclosure
sein kann).

-- 
cu
Peter
jakobi at acm.org