Versuchskaninchen Stammkunde? - Vistakarikatur KDE4...
Thomas Eber
te-listen at gmx.de
Die Mar 10 20:13:27 GMT 2009
# mal etwas Grundsätzliches
Hallo Kubuntu-Gemeinde.
Ich schreibe hier als bisher zufriedener Kubuntu-Nutzer und
Weiter-Empfehler. Ich will also nicht einfach nur Pauschalkritik
ablassen.
Nur, nach ca. sieben Jahren KDE auf meinem Desktop (knapp fünf davon
mit Ubuntu) muss ich leider feststellen, daß man mir den gewohnten
Boden unter den Füßen wegzieht.
Ich lehne nicht grundsätzlich Neuerungen ab. Im Gegenteil. Für
Weiterentwicklungen, neue Features, ja sogar für eine neue
Architektur kann es gute Gründe geben. Und ich habe auch überhaupt
nichts dagegen Vistaumsteigern und Liebhabern von 3D-Desktops, eine
OpenSource-Alternative anzubieten...
Aber ich habe sehr wohl etwas dagegen, wenn man mich unter
Vorspiegelung falscher "stable"-Versprechen, zum Versuchskaninchen
macht. Denn KDE 4 ist nicht stabil! Aber seit "K"-Ubuntu 8.10 gibt es
bei meiner ehemaligen Lieblingsdistribution keine Wahlmöglichkeit
mehr. Warum darf man hier nicht wie z.B. unter SuSE _wählen_?
Und ich kann überhaupt nicht verstehen wieso daß Ubuntuprojekt nicht
anbietet, was sogar für den Monopolisten aus Redmond
selbstverständlich ist; nämlich für Stammkunden die alten "Wege"*
offen zu halten.
*Damit meine ich Wahlmöglichkeiten(!) zwischen z.B. alter (KDE 3.5)
und neuer (KDE 4) Programmstartleiste. Die Wahlmöglichkeit zwischen
altem Arbeitsflächen-Desktop (wie bis KDE 3.5.10) und neuem
Plasma-Desktop (KDE 4) oder zwischen altem Kicker (KDE 3.5) und
neuem "Plasma Panel" (KDE 4)... und vor allem die Möglichkeit alte
KDE-Einstellungen, wie bisher auch, "zu importieren". Sogar unter
Windows kann man in Vista oder XP, Desktop und Anwendungen wie im
gewohnten "klassischen Stil" aussehen lassen und benutzen. Daß alles
macht KDE 4 im Grunde zu einer "Vistakarikatur". Denn es ist damit
tatsächlich _noch_ schlechter.
Jetzt muss man nicht einfach nur "Gewohnheiten" ändern, sondern
zwangsweise die Bedienung eines neuen Desktopmanagers erlernen oder
lehren*. Denn auch wenn man im Frust "KDE" gegen "Gnome" oder "WM"
austauscht, sofern das möglich* ist, muss man die Handhabung auch des
neuen Desktopmanagers erst mal erlernen. Oder lehren:
*Denn es kommt hinzu, daß es viele _betreute_ Kubuntu-Rechner mit KDE,
für Nutzer mit einfachen Computerkenntnissen, gibt! - Für Anwender
denen man z.B. einen stabilen Office- oder Schulrechner eingerichtet
hat und die man mühsam im Umgang mit KDE samt
Arbeitsflächenverwaltung, Kmail, Kicker, OpenOffice und anderen
Programmen geschult hat.
Hier werden Arbeitsgrundlagen und Vertrauen zerstört.
Und bevor jetzt wieder arrogante Zwischenrufe der Art ertönen, daß
Icons auf dem Desktop nichts zu suchen haben (unglaublich!):
Ich für meinen Teil benutze OpenSource-Software wie (K)Ubuntu weil ich
mündig _selbst_ entscheiden möchte welche Programme ich installieren
will und wie ich sie benutzen möchte. Ich möchte _selbst_ entscheiden
ob ich eine oder sechs Arbeitsflächen benutze, ob ich keine Icons
oder hundert Icons horizontal am Gitter ausgerichtet, mit kleinen
oder großen Symbolen verwende, oder ob ich einen
3D-transparent-Plasmoids-Desktop mit schwarzer Schrift auf schwarzem
Hintergrund (Plasmaidiotie?) benutzen will oder lieber den
klassischen KDE-Desktop!!!
Habe ich da was falsch verstanden oder nicht mitbekommen? Haben das
die verantwortlichen Entwickler so gewollt? Oder stört das sonst
niemanden?
Gruß,
Thomas
--
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