Umzug des Homeverzeichnisses
Stefan Schramm
debian at stefanschramm.net
Die Mar 17 02:44:45 GMT 2009
Hi,
Rainer wrote:
>> [...] (also naja, einmal musst du
>> die alten Daten natürlich schon auf die neue daten-Partition
>> kopieren/verschieben - das geht auch nicht automatisch).
> Spricht etwas dagegen, das Ganze dann mit drag 'n' drop zu tun?
Ja, das könnte wahrscheinlich schief gehen. Ich weiß nicht genau, wie es
sich verhalten würde, aber in der "Home_umziehen"-Anleitung wird es wohl
nicht ohne Grund in der Textkonsole und nicht über die grafische
Oberfläche gemacht.
Du müsstest es mit ähnlichen Befehlen machen können:
# (root-rechte bekommen)
# das home auf der Datenpartition erstmal anlegen
mkdir /media/daten/home
# Inhalt vom alten home dorthin kopieren
rsync -avx --progress /home/ /media/daten/home
# (*)
# (fstab-Eintrag machen; rebooten)
Ab jetzt wird bei /home das angezeigt was eigentlich bei
/media/daten/home drin ist.
Eine verzwickte Sache ist noch, dass die alten Daten aus /home durch das
Kopieren noch auf der /-Partition liegen und Platz verschwenden, aber
durch das "über-mounten" nicht mehr zugreifbar sind. Sie hätten an
dieser Stelle (*) dafür gelöscht werden sollen. - Oder wenn es
funktioniert nachträglich nochmal den bind-Mount entfernen, die Sachen
löschen, und mount wieder hinmachen. Aber dabei musste genau darauf
achten, wann der Mount da ist und wann nicht, dass du nicht ausversehen
doch die aktuellen Daten in /media/daten/home löschst.
>> Mit mount mit der --bind-Option kannst du das Home-Verzeichnis noch
>> zusätzlich in /home erscheinen lassen - es wird dabei nicht kopiert,
>> [...]
> OK, der Weg gefällt mir gut. Ist wohl das, was ich von Windows als
> "Verknüpfung" kenne, oder?
Mh naja, diese "Verknüfungen" bei Windows funktionieren dateisystemmäßig
ziemlich anders. Sie sind eigentlich dann eher noch mit den Symlinks
vergleichbar. Aber wie gesagt is es ziemlich ähnlich und aus
Benutzerperspektive vielleicht kaum unterscheidbar.
>>> Muss den /home extra gemounted werden, wenn die Datenplatte beim
>>> Booten ohnehin schon gemounted wird (Eintrag in fstab ist bereits
>>> vorhanden)?
>> Muss nicht. Der Vorteil wäre nur, dass mit den alten Pfaden
>> weitergearbeitet werden kann. Falls z.B. irgendwelche Programme in
>> ihren Konfigurationsdateien /home/benutzername/irgendwas drinnstehen
>> haben, dass das danach noch gefunden wird.
> Hmm, das verstehe ich noch nicht ganz. Angenommen, die --bind-Option
> ist vorhanden: Dann müsste es mit den alten Pfaden doch funktionieren,
> oder?
Ähm (weiß nicht, ob ich auf die richtige Frage antworte), wenn du es mit
dieser bind-Möglichkeit machen willst, werden zwei Mounts da sein,
einmal die Datenpartition an sich (was du ja anscheinend schon hast) und
dann noch dieser bind-Mount.
>>>> https://help.ubuntu.com/community/Mount
>>> Gibt es auch eine deutschsprachige Abhandlung zum Thema?
>> Find ich auf die Schnelle nicht. Das mit dem --bind würde so gehen:
>> sudo mount --bind /media/daten/home /home
> Damit wird über die Konsole --bind "verewigt", oder gilt das dann nur
> für diese eine Eingabe / dies eine Mal?
Mit dem mount-Befehl gilt es nur dieses eine mal. Wenn es bleiben soll
(was ja eigentlich vorgesehen ist) muss in der fstab ein Eintrag gemacht
werden.
>> es dürfte auch ausreichen die $HOME-Einstellung für den Benutzer zu
>> verändern und einen Symlink zu benutzen um sicherzustellen, dass alte
>> Pfade funktionieren: sudo ln -s /media/daten/home /home
>> (Dafür muss /home jedoch bereits verschoben und gelöscht sein.)
> Wenn ich es richtig verstehe, wäre bei diesem Weg also keine
> "Verknüpfung" vorhanden?
Doch, so ein Symlink ist wie gesagt eine andere Art der "Verknüpfung"
und würde wohl auch gehen. Es ist schwierig den Unterschied genau zu
erklären. Grob gesagt merkt man bei bind-Mounts noch weniger, das es
eigentlich eine Verknüpfung ist.
Vielleicht hat wer anders auf der Liste noch ne zusätzliche Meinung zu
den Vor- und Nachteilen der zwei Varianten.
Grüße
Stefan