Klick auf »Orte > Persoenlicher Ordner« tut's nicht

Christoph Bier christoph.bier at web.de
Mit Jan 14 21:44:12 GMT 2009


Hallo,

Nicole Sch. schrieb am 14.01.2009 15:47:

> Hallo!
> 
> Christoph Bier schrieb:

[...]

>> Zuviele Kleinigkeiten machen dem
>> unbedarften Anwender das Leben schwer und lassen den Eindruck
>> entstehen, Linux sei kein professioneller Desktop. 
> 
> Meine persönliche Erfahrung ist da eher, vor allen bei den Umsteigern, 
> dass sie ihr altes Denken von Windows nicht einfach abschalten wollen und 
> dann versuchen es wie unter Windows zu machen. Manchmal klappt es, 
> anderwann wieder nicht und dann ist natürlich das "böse" Linux schuld.

Das in diesem Thread diskutierte Problem ist allerdings keines
dieser Kategorie. Sonst würde ich mich nicht zu einer solchen
Behauptung hinreisen lassen. Schönes Beispiel Mac OS X: Ich komme
damit nicht klar, würde aber nie behaupten, es sei kein
professioneller Desktop. Mac OS X verfolgt einfach einen anderen
Ansatz, der sich meiner Intuition gänzlich entzieht. GNOME verfolgt
aber keinen gänzlich anderen Ansatz als Windows, sondern
funktioniert sehr ähnlich und bereitet deshalb Umsteigern auch
selten Probleme. Aber wenn Probleme wie das hier diskutierte
auftauchen oder wie neulich, als nur noch das obere Fünftel des
Bildschirms von den Fenstern verwendet wurde[1], dann wirkt das
unausgegoren und hat nichts mit unterschiedlichen Bedienkonzepten zu
tun.

> Mein Tipp ist daher immer der, der mir beim Einstieg geholfen hat:
> 
> Lass dein Windows Wissen links liegen, bau dir einen neuen Grundstock mit 
> Linux auf, so wie du es damals bei Windows gemacht hast. Gehe intuitiv 
> vor, probiere und lerne.

Und warum sollte sich ein durchschnittlicher Anwender diese Mühe
machen? Ganz ehrlich, ich bin da inzwischen weit nüchterner, als
noch vor einigen Jahren, vor allem, weil ich schon so viele wieder
habe zu Windows zurück kehren oder zu Mac OS X abwandern sehen. Und
das Thema »intuitive Bedienung« zu diskutieren, würde hier eindeutig
zu weit führen. Nur soviel: Die meisten Mac-OS-X-Fans halten Mac OS
X führt das perfekt intuitiv zu bedienende System -- für mich nicht
mal ansatzweise nachvollziehbar. Der maßgebliche Einflussfaktor für
empfundene Benutzerfreundlichkeit ist die Gewohnheit. Selbst das
zurecht für sein innovatives Bedienkonzept gerühmte iPhone ist nicht
gänzlich intuitiv bedienbar. Ich brauche jedenfalls immer mal wieder
das Handbuch und die iPhone-FAQ, was mich aber nicht weiter stört.
Es ist ein wunderbares Spielzeug ;-)!

>> Funktioniert ebenfalls nicht! Das war auch eine meiner ersten Ideen,
>> um ihn nicht über's Terminal zu schicken, was für ihn nämlich für
>> das Höchstmaß an Benutzerunfreundlichkeit steht. Befehle eingeben
>> .... absurd für meinen Vater. Klar, macht er es jetzt. Aber wie
>> gesagt sind das alles keine Lösungen, sondern Workarounds. BTW: Die
>> bei mir schon lange definierte Kombination »Alt + 2«, um Nautilus
>> aufzurufen, funktioniert auch schon seit Monaten nicht mehr. Ich
>> kann damit leben und habe keine Zeit die Ursache zu suchen ... ja,
>> eine gewissen Leidensfähigkeit in Bezug auf Linux ist wohl vorhanden
>> ;-).
> 
> Also das hört sich für mich ein wenig an, als wär da irgendwo was in den 
> Profileinstellungen verquer oder bei der Installation schief gelaufen 
> (würde ich jedenfalls vermuten, wenns mein PC wäre) und würde wohl mit nem 
> neuen Profil mal antesten, aber das ist sicherlich auch etwas, was du 
> vermutlich schon versucht hast...

Ich hätte es gerne versucht, wenn ich Zugriff auf den Rechner hätte.
Doch leider funktionieren auch VNC- und ssh-Zugriffe nicht mehr. Und
ich weiß genau, dass mein Vater nichts verstellt hat (hier vermute
ich eher einen Macken beim Router, der öfter mal spinnt und
Einstellungen vergisst). Er ist nicht der Typ, der mit Einstellungen
rumspielt, schon gar nicht, wenn er dazu ein Passwort eingeben muss.

> Verflixte Sache, vor allen, wenn man jemand "Neues" in der 
> Linux-Nutzer-Gemeinde doch eigentlich von den Vorzügen erzählt hat. 
> *seufz* Kenn das.

Ach, mir tut's nur für meinen Vater leid, der letztes Jahr endlich
seinen elf Jahre alten Duron-700-MHz-Rechner gegen einen neuen
ausgetauscht hat und jetzt wieder ständig nur Ärger hat. Ich erwarte
nicht, dass er sich für Linux begeistert -- ich wünsche mir einfach
für ihn, dass er gut damit klar kommt.

> Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass du noch irgendwie dahinter 
> kommst, dass es zu lösen ist und dein Vater wieder auf seinem gewohnten 
> Weg an sein Ziel kommt :-)

Danke! :-) Ich kann noch nicht mal einen Bug-Report einstellen, weil
ich gar keine Fehler-Diagnose liefern kann. Dumme Sache.

Grüße
Christoph

[1] Das passierte an dem Tag, als ich auf 8.10 aktualisieren wollte
und habe ich noch nie erlebt. Als hätte der Desktop nur eine
Auflösung von 1024x150. Das untere Panel war allerdings wirklich
ganz unten am Bildschirm und das Hintergrundbild war auch
vollständig zu sehen. Nur die Fenster ließen sich nur im oberen
Bereich des Desktops maximieren; zog man sie von Hand auf, ging dies
auch über diese imaginäre Grenze hinaus. Sehr merkwürdig. Das
Problem taucht sporadisch immer mal wieder auf, Ab- und anmelden
behebt das Problem.
-- 
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